ein paar Tips von mir vom Anfang bis zu Ja-Wort

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ein paar Tips von mir vom Anfang bis zu Ja-Wort

Beitragvon kschwarze2001 (Peter Z.) » 30. Juni 2017, 12:47

Ich will hier einmal für alle Neulinge meine Erfahrungen posten und ein paar Tips geben bzw zusammenfassen, die mir auf meinem Weg sehr geholfen haben.

Am Anfang:

Ganz wichtig und man kann es glaube ich nicht oft genug wiederholen:

Lasst Euer Gehirn eingeschaltet!!! Die rosarote Brille bringt gar nix.

Keine seriöse Russin / Ukrainerin wird euch nach ein, zwei mails schreiben wie sehr sie Euch liebt oder dass sie ohne Eure Nachrichten nicht mehr leben kann.

Sie wird Euch nicht um Geld bitten, egal für was (Medikamente für die kranke Mutter / Oma; Geld für einen Pass, Visum oder ähnliche Verwaltungsdinge.

Häufig geben die Frauen im Profil nicht ihren richtigen Vornamen an oder nicht die richtige Stadt (Großraum Moskau kann da schon einmal ein kleines Dorf 800 km nördlich von Moskau sein).
Das solltet Ihr nicht überbewerten. Damit versuchen sich die Frauen vor sehr „Speziellen“ Kandidaten zu schützen. So wie es auf der Frauenseite Scamerinnen gibt, gibt es auf der Männerseite genug Idioten. Da werden dann schon einmal Selfies verschickt auf denen kein Gesicht zu sehen ist oder es werden Fragebögen nach den sexuellen Vorlieben gesendet. Auch gibt es teilweise ganz klare Vorgaben, wann und in welcher Stellung Sex erwartet wird.

Sucht in Eurer Liga. Eine 24 jährige ist für einen Mann mittleren Alters sicher was fürs Ego, aber darauf kann man(n) meiner Meinung nach keine dauerhafte Bezierhung aufbauen. Klar ist Sex eine feine Sache, aber eben nicht alles. Sicher wichtig in einer Beziehung aber da sollte noch mehr sein.

Man sollte nicht mehr als 2, 3 Eisen im Feuer haben. Mehr Konversationen zu pflegen kann sehr anstrengend sein.

Wenn Ihr der Meinung seid: „Die könnte es sein.“, dann lasst die Suche sein.
Es wird immer mindestens eine geben, deren Profil noch besser aussieht. Aber irgendwann sollte man sich auf die Eine konzentrienen.

Falls einmal eine Frau den Kontakt ohne Kommentar abbricht, nicht verzweifeln. So wie wir Männer am Anfang sicher mehrere „Katalogbräute“ ins Auge fassen, so schauen sich auch die Frauen Anfangs mehrere „Katalogmänner“ an. Sollte eine zu dem Schluss kommen dass ein anderer als Du für sie die bessere Wahl ist: Sportlich sehen, andere Mütter haben auch schöne Töchter.

Ewiges Gelaber bringt nix. Die Frauen haben auch keine Zeit zu verlieren und wollen nicht monatelang mails schreiben. Ich finde spätestens nach einer Woche sollte man den nächsten Schritt gehen und telefonieren oder sich in skype verabreden.

Falls dann alles Stimmt: So schnell wie möglich hinfahren. (Ukraine da für uns visafrei kein Problem; Russland erfordert etwas Planung ist aber auch recht schnell zu erledigen)

Das beste ist immer die Frau in ihrem Heimatland/ort zu besuchen. Da seht ihr gleich wie sie lebt uns so weiter.

Vorsichtig wäre ich, wenn sie Euch die ganze Organisation abnehmen will und neben Unterkunft, Fahrdienst auch gleich noch einen Dolmetscher bereitstellen will. Das kann (muss aber nicht) auch ein Geschäftsmodel sein um Euch das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Beruf der Frauen

Ich sehe immer wieder in der Frauensuche, dass gerade Ärtzinnen oder Juristinnen einen wohlgefüllten Beliebtheitsbalken haben.
Der Gedanke dahinter ist ja auch nicht verkehrt. Beides sind hochangesehene Berufe mit sehr guten Verdienstmöglichkeiten. Theoretisch jedenfalls.

Mach Euch aber auch im Vorfeld einmal schlau, welche Hürden hier bei uns zu überwinden sind, um in diesen Berufen zu Arbeiten. Da sind die Deutschkenntnisse (C1 ? Für Ärtzinnen noch das kleinste Problem)

Kinder

häufig sind die Frauen bei IF alleinerziehende Mütter. Das bringt aus meiner Sicht auch ein paar zusätzliche Probleme mit sich.

Ihr müsst nicht nur mit der Mutter klarkommen, sondern auch mit den Kindern. Deshalb finde ich man sollte die Kinder so früh wie möglich kennenlernen um diesen Stolperstein aus dem Weg zu räumen, oder die Sache zu Beenden.

Das Alter der Kinder. Ich finde die Grenze sollte man so bei 12-13 Jahren ziehen. Ich glaube man tut einem älteren Kind keinen Gefallen, wenn es aus seiner Gewohnten Umgebung gerissen wird.
Ich habe ähnliches bei den Russlanddeutschen erlebt, die in den 90ern zu uns kamen. Die Kinder waren meist sehr unglücklich über den Umzug nach Deutschland, mit allen Problemen die das bei einem pubertierenden Teenager so mit sich bringt.

Kinder haben Väter ( welche Überaschung). Der Vater muss dem Umzug seines Kindes zustimmen.
Falls er regelmäßigen Kontakt zu seinem Kind hat, wird er nicht sehr begeistert sein, wenn sein Kind plötzlich 3000 km weiter weg im Westen wohnt und er es nur noch 2-3 mal im Jahr in den Ferien sieht.
Aber auch wenn der Vater keinen Kontakt zu seinem Kind mehr hat, muss er dem Umzug zustimmen. Diese Väter lassen sich häufig nur durch die Zahlung einer erklecklichen Summe zu einer Zustimmung überreden.
Gerichte helfen da auch nicht weiter. Das dauert teilweise Jahre und ist Ergebnisoffen.

Damit will ich nicht sagen, dass man Frauen mit Kindern ausschliessen sollte. Ich habe auch eine wunderbare Stieftochter bekommen. Man sollte aber immer in Hinterkopf haben, dass das Kind auch (lösbare)Probleme mit sich bringen kann.

Sprache

Ihr bekommt nicht nur eine russische/ukrainische Frau. Ihr bekommt (sofern keine Vollwaise) auch noch eine Familie dazu. Familie bedeutet dort wesentlich mehr als bei uns, wo man sich nur alle paar Jahre zum runden Geburtstag der Oma trift.
Wenn ihr auf den Feiern dort nicht wie das 5.Rad am Wagen rumsitzen wollt braucht Ihr Sprachkenntnisse. Auch wollt Ihr ja sicher nicht wie ein Kleinkind jedesmal fragen müssen, wenn Ihr dort etwas kaufen wollt.
Außerdem finde ich gebietet es der Anstand sich mit Sprache und Kultur seiner Zukünftigen zu beschäftigen. So schwer ist die Sprache übrigens nicht zu lernen. Jedenfalls um sich verständlich zu machen. Wie heißt es so schön Neudeutsch „learnig by doing“. Es erwartet ja keiner das Ihr Dostojewski im Original lesen könnt.

Heirat

egal ob Ihr dort oder bei uns Heiraten wollt: Die Bürokratie ist die Selbe. Ob Ihr alle Unterlagen mit Apostille versehen lasst und sie dann Übersetzt werden, oder das Eure Zukünftige macht, nimmt sich nicht viel. Ihr werdet erstaunt sein, was es so alles für Formulare und Bescheinigungen gibt und was die so im Einzelnen Kosten.

Für eine Heirtat in Deutschland spricht, dass Eure Angebetete normalerweise nach der Hochzeit gleich bei euch bleiben kann. Allerdings dürfte es sehr Schwierig bis Unmöglich sein, alle ihre Verwandten zu uns zu bekommen. Von den Kosten einmal abgesehen, wird die Botschaft für eine 80jährige Babuschka kaum ein Visum herausrücken.

Für eine Heirat in Russland spricht, alle ihre Verwandten können kommen und für unsere „Sippe“ ist es deutlich einfacher nach dem Osten zu reisen.
Außerdem ist eine russische Hochzeit eine ganz andere Hausnummer, als bei uns in Deutschland.
Ich habe jedenfalls in Russland geheiratet und möchte dieses Erlebnis auf gar keinen Fall missen.
Allerdings müsst Ihr dort schon auf dem Standesamt tanzen (war jedenfalls bei mir so) :D und die Geschmäcker was die Kleidung betrifft sind auch etwas anders. Ich wurde in ein 2 Nummern zu kleines Hellrotes Hemd gesteckt. Ich kam mir vor wie eine Mortadella und hätte hier auf jedem CSD auftreten können. Dort hat es allen gefallen.

Was immer mal wieder Probleme bereitet: Das Ehefähigkeitszeugnis
Falls Ihr in Russland heiraten wollt und dieses braucht. Geht auf Euer Einwohnermeldeamt und lasst Euch eine Erweiterte Meldebescheinigung austellen. Dort steht auch Euer Familienstand drinn.
Eure Zukünftige soll dann auf den Standesamt fragen, ob denen das reicht. Das kann muss aber nicht. Das ist von Standesamt zu Standesamt verschieden. Bei uns hat es jedenfalls gereicht.

Falls Ihr ein Scheidungsurteil zu übersetzten habt: Mich hatte unsere Übersetzerin gefragt, ob das gesamte Urteil verlangt wird, oder die erstem Seiten genügen (ist eine Kostenfrage, wenn das ganze Pamphlet übersetzt werden muss, geht das ganz schön ins Geld). Bei uns haben auch die ersten Seiten gereicht.

Kosten

Das „Vorhaben“ Ehefrau aus Osteuropa ist sicher nix für Sparfüchse!!
Wenn Ich grob Überschlage, was mich das alles Gekostet hat, von der Registrierung bei IF, über die Reisen die nicht zum Erfolg geführt haben bis zum gemeinsamen Zusammenleben hier dürften das insgesamt locker 15000-20000€ gewesen sein.

Übrigens auch wenn eine Reise nicht zu Erfolg geführt hat: Ihr habt Gegenden dieser Welt besucht, in die Ihr sonst nie gekommen wärt.
kschwarze2001 (Peter Z.)
 
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Re: ein paar Tips von mir vom Anfang bis zu Ja-Wort

Beitragvon fordfairlane » 2. Juli 2017, 09:13

Peter, das ist eine gute Beschreibung mit hilfreichen Tipps.

Ach ja, die Phase nach dem Umzug ist auch nicht langweilig: Ihr seid erstmal Ansprechpartner für ALLES. Ob Job oder Führerschein, Öffentliche Verkehrsmittel, Ärzte oder andere Alltagsdinge, alles muss gezeigt, erkundet oder erklärt werden.

Freundinnen sind hier erstmal keine und nur weil eines Kumpels Frau oder Bekannte auch russisch spricht, macht das sie nicht automatisch zur neuen Freundin deiner Frau.

Als Ehemann kannst du dir auch erstmal anhören, was daheim in Russland oder Ukraine besser war - sei es das frische Obst und Gemüse das im Land wächst und nicht aus Holland oder Spanien kommt, oder dass Frau in RU/ UA Fitnesskurse einzeln buchen kann ohne gleich 24-Monatsvertrag, ach ja und sogar Klimaanlagen sind daheim weiter verbreitet, wenn sie nicht gerade vom Dorf kommt, und und und.

Und das kommuniziert man alles natürlich miteinander, mit einer engelsgleichen Geduld Männerseits, egal wieviel Emotionen einem entgegengebracht werden oder wie gut oder schlecht man gerade ihren Aktent versteht

Lohnt sich aber trotzdem :mrgreen:
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Re: ein paar Tips von mir vom Anfang bis zu Ja-Wort

Beitragvon kschwarze2001 (Peter Z.) » 5. Juli 2017, 11:49

Klar, man ist dann erstmal "Mädchen für alles".
Aber gelegendlich hilft auch ein "nje ponjal" und Dackelblick aufsetzen. :D

Das mit dem Obst und Gemüse stimmt ja auch. Jedenfalls was so die alltäglichen Dinge wie Kartoffeln, Tomaten, Zwiebeln usw angeht.

Übrigens ist auch der Zucker in Russland süßer, als der bei uns. :D

Ausserdem schmecken die Chicken Nuggets im Deutschen McDonalds besser als in Russland. Obwohl ich mir sicher bin das das hier wie dort der gleiche Industriefrass ist.
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Re: ein paar Tips von mir vom Anfang bis zu Ja-Wort

Beitragvon kunsang (Juergen Pe.) » 5. Juli 2017, 17:00

Kann ich nur unterschreiben :D

Ich höre mir nun schon 13 Jahre an, was alles in Russland besser schmeckt, bzw. geschmeckt hat. Da ich bei uns das Kochen übernommen habe, koche ich auch bereits seit 13 Jahren zweigleisig und jeden Morgen versuche ich dann herauszukitzeln was Madamé denn abends wenn sie von der Arbeit kommt, gerne essen möchte. Kein Schweinefleisch, kein Rindfleisch, wenn überhaupt Fleisch dann höchstens mal ein Stück Hähnchen, selten Fisch.Das Gemüse wird nicht in Salz gekocht, sondern kleingeschnitten und gebraten (??). Das mit dem Obst und Gemüse stimmt ja auch, bei meinen zwei Besuchen in Russland bei Schwiegereltern (die haben einen Riesengarten, da wächst einfach alles) konnte ich das neidvoll festellen, Auch sonst war ich überrascht, was es dort auf dem Markt für ein Riesenangebot gibt ......aber im Großen und Ganzen arrangiert man sich, "dat löppt sich all trecht" wie wir hier auf Plattdeutsch sagen. :D :D
kunsang (Juergen Pe.)
 
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